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Schlafzimmer / Bedrooms

Metropole als Modeblick

"The metropolis as a fashionable perspective"

 

Auf Janina Kriszio wirkt die Kombination aus Fotos und Interviewzitaten im 2002 erschienen Buch „Schlafzimmer. London, Berlin, Moskau, Rom, New York, Paris“ von Herlinde Koelbl (*1939) fast filmisch: „Dieser Moment der fotografischen Beobachtung wird durch das Zitat ein bisschen in die Länge gezogen.“ Ansonsten spielt das Buch auf vielen Ebenen mit den Qualitäten von Fotografie als populärem Bildmedium: Der Blick ins Schlafzimmer könnte wie der eines Paparazzis wirken, die Weltläufigkeit der Fotografin artikuliert sich in einem Netzwerk von näher oder entfernter miteinander bekannter Menschen, der Metropolenvergleich lädt dazu ein, Städte-Klischees sowohl zu bedienen als auch zu hinterfragen. Und alles noch unter dem ersten Eindruck von „big-brother“.

"Es bleibt, dass man über die Schlafzimmerperspektive auf den Vergleich gestoßen wird."

"auf authentische Art und Weise inszenierte Intimität"

For Janina Kriszio the combination of photos and interview quotations in the 2002 book Schlafzimmer. London, Berlin, Moskau, Rom, New York, Paris [Bedrooms: London, Berlin, Moscow, Rome, New York, Paris] by Herlinde Koelbl (b.1939) has an almost filmic quality: “The moment of contemplating the photo is drawn out somewhat by the quotation.” The book also plays on many levels with the characteristics of photography as a popular visual medium: we gaze into bedrooms, as paparazzi might; the photographer’s worldliness expresses itself in a network of people more or less familiar to each other; the comparison of world cities invites the reader both to use and question urban clichés. And all of this is overlaid by our first impression that “big brother is watching you”.

“The fact remains that the bedroom perspective forces us to compare.”

“authentically staged intimacy”

 

“You imagine him saying that right now because of the way he looks
into the camera.”

"Man stellt sich vor, er sagt das gerade jetzt, weil er so in die Kamera blickt."

 

aus Herlinde Koelbl: Schlafzimmer. London, Berlin, Moskau, Rom, New York, Paris. Knesebeck Verlag: München 2002.

Gespräch mit Janina Kriszio, Hamburg, 28. Juni 2017

Bei den Wohnzimmern dagegen geht es vielmehr um das Soziale, auch als Lesart.

"Living-rooms, on the other hand, are more about the social, including as an interpretation."

 
 

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